Nach Abschluss der Ausgrabungen sichten Fachleute vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege die Fundstücke und sie erwarten wichtige neue Erkenntnisse zur Lichtenfelser Stadtgeschichte.
Bei dem auf dem Areal Marktplatz 2 geborgenen archäologischen Fundmaterial ist eine in situ erhaltene Gefäßdeponierung aus zwei ineinander gestellten Gefäßen aus der Zeit um 1000 besonders bemerkenswert. Sie wurde im Bereich einer Pfostengrube gefunden und ist als eine Art Bauopfer anzusehen. Auf dem Gefäßboden befindet sich eine Bodenmarke in der Form eines Fischgrätkreuzes. Diese Form der Verzierung weist auf eine Provenienz des Gefäßes aus (slawischen) Raum hin.
Das Miniaturgefäß mit einer Höhe von 5 cm hat eine Tülle, eine Aufhängöse und im Inneren befindet sich eine kleine Keramikkugel, die beim Schütteln des Gefäßes ein Klappergeräusch erzeugt. Es handelt sich wohl um ein Spielzeug und stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Die Spielfigur mit einer Höhe von knapp 4 cm in Form eines doppelköpfigen Pferdes ist wohl als Schachfigur anzusehen und stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Die hier gezeigten Funde wurden im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (Schloss Seehof, Memmelsdorf) konserviert und restauriert.
Fotonachweis: Helmut Voß, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege – Schloss Seehof, Memmeldorf.
Text: Michael Jandejsek M.A., ReVe – Büro für Archäologie Bamberg.